Die Beschwerden können in Stärke und Häufigkeit variieren. Sie können einzeln oder miteinander gekoppelt auftreten.
In den Wechseljahren verliert die Haut an Feuchtigkeit, Elastizität und Stärke. Der Östrogenmangel bewirkt, dass die Haut nicht mehr so stark durchblutet wird. Auch die Kollagenproduktion geht zurück. Die Haut speichert weniger Wasser und erscheint nicht mehr so glatt. Auch die Haare können an Glanz verlieren. Mit regelmäßiger Haut- und Haarpflege kann der Prozess verlangsamt werden.
Auch beim Fettstoffwechsel spielen die Östrogene eine wichtige Rolle. Sie sorgen für ein ausgeglichenes Cholesterinverhältnis. Bei Östrogenmangel geht dieser Effekt zurück, und es kommt vermehrt zu Gefäßablagerungen. Damit steigt auch das Herzinfarktrisiko. Durch den veränderten Fettstoffwechsel verändert sich auch das Körpergewicht. Trotz Sport und diätischer Ernährung nehmen Frauen zwischen vier und acht Kilo zu.
Eine der häufigsten Folgeerscheinung der Wechseljahre ist die Osteoporose (Knochenschwund). Frühzeitiger Knochenaufbau hilft, der Erkrankung vorzubeugen. Auch eine zusätzliche Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten, mit Calcium und Vitamin D, kann den Knochen stärken. Zudem wirken Bewegung, vor allem an der frischen Luft, einer Osteoporose entgegen.
Ohne körperliche Anstrengung tritt ein Hitzegefühl auf. Nach dem Hitzeschub stellt sich häufig Frösteln ein. Die Hitzewallungen können von einer bis zu mehreren Minuten, manchmal auch Stunden andauern.
Für trockene Schleimhäute gibt es Hilfe. Wie die Haut reagieren auch die Schleimhäute auf das Absinken des Östrogenspiegels. Östrogene sorgen normalerweise dafür, dass die für sie besonders empfänglichen Schleimhäute gut durchblutet und feucht sind.
Durch den Östrogenabfall können die Schleimhäute spürbar trockener und empfindlicher werden. Etwa 30 Prozent aller Frauen in den Wechseljahren bemerken, dass ihre Scheide trockener ist. Das kann sich als Juckreiz äußern und Infektionen begünstigen.
Es ist daher sinnvoll, bald mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über mögliche Behandlungswege zu sprechen, wenn Sie ausgeprägte Beschwerden haben.
Ob eine Frau in den Wechseljahren Hormone einnehmen sollte oder nicht gehört zu den besonders heftig diskutierten Themen. Heute gilt dass Nutzen und Risiken in jedem Einzelfall genau abgewogen und die Entscheidung gemeinsam mit der Frau getroffen werden sollte.
Hormonbehandlung ja oder nein? In die Entscheidung fließt neben Ihrem Alter und Ihrer medizinischen Vorgeschichte auch ein, wie ausgeprägt Ihre Beschwerden sind und wie eingeschränkt Sie sich im Alltag dadurch fühlen.
Frauen mit stark ausgeprägten Wechseljahresbeschwerden empfinden eine Hormonbehandlung oft als hilfreich. Empfohlen wird dann mit möglichst niedrigen Dosen zu beginnen und langsam gerade so weit zu steigern, dass die Beschwerden abklingen. Die Therapie sollte so kurz wie möglich und nach Möglichkeit nicht über 5 Jahre andauern, wobei jährlich geprüft werden sollte, ob es auch ohne Hormone oder mit einer niedrigeren Dosis geht.
Heute gibt es eine Vielzahl von Präparaten, etwa Tabletten, Spritzen, Pflaster, Gels und Nasensprays. Sie erlauben eine abgestimmte Dosierung sowie gegebenenfalls eine rein lokale Anwendung. So lassen sich zum Beispiel östrogenabhängige Beschwerden der Scheide oder Harnröhre häufig mit Salben oder Zäpfchen behandeln. Speziell bei einem Pflaster beginnen die Hormone, sobald dieses aufgeklebt wurde, aus dem Pflaster durch die Haut in die Blutgefäße zu wandern. Von dort aus gelangen sie direkt in den Blutkreislauf und können ihre Wirkung entfalten. Da die Hormone direkt in den Blutkreislauf übergehen, kann die Verstoffwechselung durch die Leber umgangen werden. Leber, Magen und Darm werden dadurch geschont und es ist eine wesentlich geringere Dosis an Hormonen ausreichend. So kann auch ein besonders gleichmäßiger Wirkspiegel erzielt werden.
Als Alternative zu den Hormonpräparaten werden zunehmend pflanzliche Mittel angeboten, die gegen Wechseljahresbeschwerden helfen und sogar Osteoporose und Herzinfarkt vorbeugen sollen. Es handelt sich um hormonähnlich wirksame Pflanzenstoffe aus der Traubensilberkerze, Mönchspfeffer, Rotklee oder Soja, die als Tropfen oder Tabletten in der Apotheke erhältlich sind.
Pflanzliche Mittel, wie Salbei oder Johanniskraut, können die Symptome der Wechseljahre, wie Schweißausbrüche, Schlafstörungen oder Verstimmungen lindern. Auch Sojaprodukte beinhalten pflanzliche Östrogene (Phytohormone), die wirksam Wechseljahrsbeschwerden entgegenwirken können. So leiden Asiatinnen, bedingt durch den hohen Sojakonsum, seltener an Wechseljahresbeschwerden.
Mit Salbeitee können Sie übermäßiges Schwitzen mindern, der Salbei besitzt zudem auch Östrogen–Effekte und kann das drastische Absinken des Hormonspiegels mildern. Mit Extrakten des Cimicifuga-Wurzelstocks oder der Traubensilberkerze kann man alle Wechseljahrsbeschwerden von Schlafstörungen bis hin zu depressiven Verstimmungen lindern.
Mit Johanniskraut können Sie wegen der milden, antidepressiven und angstlösenden Wirkung etwas für Ihr Wohlbefinden tun. Wenn Sie unruhig sind, wirkt Lavendel gegen innere Unruhe und Einschlafstörungen. Er kann als Badezusatz oder in der Aromatherapie angewendet werden.
Unbedenklich und empfehlenswert ist auf jeden Fall körperliche Bewegung. Sie steigert das Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf Herz und Kreislauf aus. Und auch die Knochen profitieren von jeder körperlichen Aktivität – Osteoporosevorbeugung ganz ohne Nebenwirkungen.
Eine gesunde Lebensweise mit ausreichenden Entspannungsphasen, vollwertiger Ernährung und guter Körperpflege kann ebenso hormonell bedingten Befindlichkeitsstörungen entgegenwirken.