Bis zur Geburt und darüber
hinaus in guten Händen

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In der Frauenarztpraxis

Wenn du die frauenärztliche Praxis betrittst, wirst du an der Anmeldung von einer Arzthelferin begrüßt. Dieser gibst du deine Krankenkassen-Chipkarte. Die Arzthelferin wird dir auch gleich einen Hinweis geben, ob du vielleicht mit etwas Wartezeit z.b. wegen Notfällen rechnen musst.

Du wirst auch sicherlich Verständnis dafür haben, dass möglicherweise einige Frauen vor dir größere Probleme hatten und deshalb das ärztliche Gespräch etwas länger als geplant gedauert hat. Letztlich erwartest du von dem Arzt dann auch, dass er sich für dich ausreichend Zeit nimmt.

Bevor du im Wartezimmer Platz nimmst, gehe bitte noch einmal zur Toilette. Bei der gynäkologischen Untersuchung musst du immer eine leere Harnblase haben.

Untersuchungsstuhl

Dann endlich ist es soweit. Wenn du aufgerufen wirst, gehe durch die entsprechende Umkleidekabine gleich ins Sprechzimmer. Dort nimmst du erst einmal am Schreibtisch des Frauenarztes Platz und trägst dein Anliegen vor. Dabei solltest du stets den Regelkalender und deinen Fragenzettel parat haben.

Falls eine Untersuchung notwendig ist kannst du dich in der Kabine entkleiden. Danach musst du auf dem Untersuchungsstuhl Platz nehmen. Wie das geht, erklären wir dir natürlich am Stuhl. Man muss sich auf den Rücken legen und die Beine spreizen und anwinkeln. Diese Lage ist notwendig, damit der Frauenarzt alle Geschlechtsteile richtig untersuchen kann. Dazu setzt er sich vor den Untersuchungsstuhl.


... zuerst die Speculum-Untersuchung

Die Untersuchung beginnt mit der Beurteilung der äußeren Geschlechtsteile, z.b. ob hier Entzündungen vorhanden sind. Danach werden, wenn dies möglich ist, die so genannten Specula (Spiegel) in die Scheide eingeführt und die Scheide damit etwas auseinandergespreizt. Solche Spiegel sind Metallspatel, die es in unterschiedlicher Größe gibt. Wenn du noch keinen Geschlechtsverkehr hattest, nimmt der Frauenarzt sehr kleine Instrumente, damit es dir nicht weh tut. Deshalb sage dies vorher! Diese Spatel führt der Frauenarzt sehr vorsichtig ein. Dann erfolgt die Beurteilung der Scheide und des Muttermundes. Dabei kann der Arzt sehen, ob du Ausfluss hast, ob die Scheide durch eine Entzündung gerötet oder geschwollen ist.

Unmittelbar danach beurteilt dann der Frauenarzt den Muttermund. Und gerade die Beobachtung des Muttermundes ist sehr wichtig, da hier die häufigsten bösartigen Geschwülste der Frau, der Muttermundkrebs, entstehen können. Vom Muttermund entnimmt der Frauenarzt in der Regel einmal im Jahr mit einem entsprechenden Wattestäbchen Zellabstriche, die unter dem Mikroskop beurteilt werden. Das ist gleichzeitig ein Teil der so genannten Krebsfrüherkennungsuntersuchung.


... und danach die Tastuntersuchung

Anschließend erfolgt die Tastuntersuchung. Dazu steht der Frauenarzt auf und führt einen Finger in die Scheide ein (Wenn dies schon geht). Die andere Hand legt er auf den Unterbauch. Auf diese Weise werden die Größe und die Lage sowie die Beweglichkeit und Festigkeit der Gebärmutter untersucht, und auch die Eierstöcke werden beurteilt.

Durch diese Tastuntersuchung kann der Arzt bestimmte Krankheiten feststellen, aber auch, ob eine Zyste oder Schwangerschaft vorliegt. Wenn du noch keinen Geschlechtsverkehr hattest, erfolgt diese Tastuntersuchung nicht durch die Scheide, sondern vom After aus. Nach der Tastuntersuchung kannst du vom Untersuchungsstuhl wieder aufstehen.

... und zuletzt - die Brustuntersuchung

Dazu musst du deine Bluse oder T-Shirt ausziehen, und der Frauenarzt wird dann beide Brüste abtasten und nach bestimmten knotenartigen Veränderungen suchen. Außerdem werden die Achselhöhlen abgetastet. Lass dir dies unbedingt zeigen!

Die Selbstuntersuchung der Brust ist die wichtigste Früherkennungsuntersuchung wegen Brusttumoren. Ist dies geschehen, ist die unmittelbare körperliche Untersuchung abgeschlossen. Sie dauert meist nicht mehr als 4 bis 5 Minuten. Jetzt kannst du dich auch wieder anziehen.


... das Gespräch

Gespräch mit Frauenärztin

Nach dem Ankleiden nimmst du wieder am Schreibtisch Platz, und der Arzt wird mit dir die Befunde besprechen, also ob alles in Ordnung ist oder bestimmte Krankheiten vorliegen.

Jetzt erhältst du auch, wenn nötig, ein Rezept oder andere Verordnungen. Nun hast du auch noch einmal Gelegenheit, Fragen zu stellen, die du im Zusammenhang mit der Untersuchung hast.

... mit dem Frauenarzt über Sex reden?

Bei Frauenärzten bist du mit deinen sexuellen Fragen und Problemen gut aufgehoben, wenn du willst auch mit deinem Freund zusammen. Mit den Frauenärzten kannst du offen und ohne Scheu über alle deine Probleme sprechen. Für sie ist es natürlich und selbstverständlich, dass auch junge Mädchen sexuelle Gefühle und den Wunsch nach körperlicher Zärtlichkeit und Geschlechtsverkehr haben. Sie werden es also verstehen, wenn du vielleicht noch recht jung zum Frauenarzt kommst, um dir die Pille verschreiben zu lassen. Die meisten Mädchen gehen das erste Mal zum Frauenarzt, wenn sie sich über Schwangerschaftsverhütungsmittel beraten lassen wollen bzw. besonders, wenn sie die Pille möchten.


... ein Baby mit 15? - zu früh!
... die Pille mit 15? - warum nicht!

Für die Pilleneinnahme gibt es keine Altersgrenze. Sind es jedoch medizinische Bedenken, die gegen eine Pillenverschreibung sprechen, wird dir der Arzt zu anderen Verhütungsmitteln raten. Das solltest du akzeptieren. Wichtig ist es auch zu wissen, dass in jedem Fall die ärztliche Schweigepflicht auch den Eltern gegenüber gilt. Wenn du kein Vertrauensverhältnis zu deinen Eltern hast, mit ihnen nicht über deine Sorgen und Probleme sprechen möchtest, kannst du dich auf das Stillschweigen des Arztes verlassen. Eltern sind meist aber nicht so ohne Verständnis, wie die Kinder denken. Sie waren nämlich – du glaubst es kaum – auch einmal in deiner Situation!!

Besonders erfreulich für junge Mädchen ist, dass die Pille auch bis zum 18. Geburtstag unentgeltlich abgegeben wird, du sie also nicht bezahlen musst. Bis zum 20. Geburtstag ist nur die aktuelle Rezeptgebühr in der Apotheke zu zahlen.