Hygiene der Frau
Der Regelkalender
Du solltest von der ersten Regelblutung an einen Regelkalender führen. Solche Kalender gibt es beim Frauenarzt. Deine Mutter wird dir sicher solch einen Kalender mitgebracht haben.
Was solltest DU eintragen?
- Dauer der Blutung
also, an jedem Tag der Blutung einen entsprechen-den Vermerk machen. - Stärke der Blutung
schwache Blutung: ein Kästchen ankreuzen;
normal starke Blutung: zwei Kästchen ankreuzen;
starke Blutung: drei Kästchen ankreuzen. - Zusätzliche Blutung
auch eintragen
... warum ist das wichtig?
Der Regelkalender ist für dich sehr wichtig, weil du damit eine genaue Übersicht über deine Zyklusvorgänge hast. Du kannst dann auch genau einschätzen, wann die nächste Blutung kommen wird. So kommt die Regel für dich nicht überraschend und unvorbereitet. Andererseits aber merkst du auch sofort, wenn es Abweichungen gibt. Große Bedeutung hat der Regelkalender auch für den Frauenarzt. Er kann dem Regelkalender wichtige Hinweise entnehmen, besonders dann, wenn Zyklusstörungen vorhanden sind. Er kann durch die Aufzeichnungen schon auf möglich Ursachen von Zyklusstörungen schließen und gezielte Maßnahmen zur weiteren Abklärung oder Behandlung ableiten.
Sauberkeit
Ich glaube, es ist jedem Mädchen klar, dass nur ein sauberer Körper ein schöner Körper ist. Dabei spielen die Sauberkeit und Hygiene der äußeren Geschlechtsteile eine besondere Rolle. Du weißt, wie unangenehm Schweiß in der Achselhöhle oder am Körper riechen kann. Das ist nicht nur unangenehm, sondern stößt auch gleichzeitig ab. Durch Schweiß, Absonderungen aus der Scheide, Reste der Menstruationsblutungen und Ausfluss oder Urin können Entzündungen entstehen, die Haut rötet sich, schwillt an, es brennt und juckt. Du musst deshalb bei der Reinigung deiner Geschlechtsteile sehr sorgfältig und gründlich sein, aber auch keine scharfen Seifen oder gar Desinfektionsmittel benutzen.. Vor allem solltest du wissen, dass sich die Scheide selbst auf biologische Weise reinigt, wie das Auge auch! Genauso empfindlich ist sie aber auch.
... und während der Regel?
Hier gilt es, besonders gründlich und sorgfältig zu sein. Auch während der Regel kannst du baden und duschen. Wasser kann nicht in die Scheide gelangen.
Binden oder Tampons?
... Binden
Am häufigsten werden so genannte Binden benutzt, die man in den Slip einlegt und mehrmals am Tage wechseln sollte. Diese Binden gibt es in unterschiedlichster Form und Größe. Sie haben einen Klebestreifen, so dass sie im Slip haften bleiben und nicht verrutschen. Aber vorsichtig!! Viele Frauen sind allergisch gegen die modernen Binden aus Plastik. Die Schamlippen reagieren mit einer heftigen Entzündung.
... oder Tampons?
Tampons sind kleine, etwa fingerdicke Zellstoffrollen, die direkt in die Scheide eingeführt werden. Die Tampons saugen das Blut schon in der Scheide auf, so dass es gar nicht erst nach außen dringt. Viele Frauen fühlen sich dadurch sicherer, besonders auch dann, wenn sie im Sommer im Bikini am Strand liegen, oder auch sonst, wenn sie enge, körperbetonte Kleidung tragen. Tampons können auch von jungen Mädchen benutzt werden, auch dann, wenn sie noch keinen Geschlechtsverkehr hatten. Meist nämlich ist die Scheidenöffnung trotz des Jungfernhäutchens so groß, dass man dort einen Tampon einführen kann. Wenn du nicht sicher bist, frage uns. Aber vorsichtig!! Tampons nie bei Ausfluss oder über längere Zeit bei Schmierblutungen. Das fördert gefährliche bakterielle Infektionen.
... und sonst noch?
Einige Frauen benutzen aber nicht die im Handel üblichen Vorlagen, sondern sie nehmen einfach Watte. Das ist jedoch nicht zu empfehlen, da die Watte oft fusselt und mit dem Menstruationsblut und den Schamhaaren verklebt. Manchmal gelangen auch einige blutverklebte Wattereste in die Scheide, und dadurch können Entzündungen, unangenehmer Ausfluss und Gerüche entstehen.
... Schmerzen während der Regel – ein Schicksal?
Einige junge Mädchen klagen über starke, heftige Schmerzen während der Regelblutung. Sie fühlen sich in dieser Zeit so krank, dass sie sogar im Bett bleiben müssen und nicht zur Schule gehen können. Solche starken Schmerzen stellen jedoch die Ausnahme dar. Sie müssen nicht sein, man kann sie recht gut behandeln.
... Wärme tut gut!
Übliche Maßnahmen der Behandlung von Schmerzen während der Regelblutung sind Ruhe, Entspannung und eine Wärmebehandlung. So kannst du dir z.b. ein Heizkissen oder eine Wärmflasche mit einem feuchten Tuch auf den Unterbauch legen. Aber wenn dies nicht hilft, wird dir deine Mutter sicherlich ein schmerzlinderndes Medikament, ein Zäpfchen oder eine Tablette geben. Man kann ja auch nicht überall mit der Wärmflasche rumlaufen!!
... auch Dein Frauenarzt kann helfen!
Wenn die Schmerzen so stark sind, dass sie dazu führen, dass du nicht zur Schule gehen kannst, solltest du einen Arzt zu Rate ziehen. In diesen Fällen verordnet der Arzt eventuell ein speziell geeignetes Schmerzmittel oder eine Hormonbehandlung. Das bedeutet für dich, Tabletten einzunehmen, die diese Beschwerden weitgehend lindern können. Auch unter der Einnahme der schwangerschaftsverhütenden Pille verschwinden bei den meisten Frauen solche Regelschmerzen.
... während der Regel - kein Sport?
Du solltest die Menstruation als etwas völlig Normales, zu dir Gehörendes betrachten. Du musst dich in dieser Zeit nicht besonders schonen. Das trifft auch für den Sportunterricht zu. Nur im Ausnahmefall kann die Regelblutung einmal dazu führen, nicht am Sportunterricht teilzunehmen. Sicherlich wirst du nicht in jedem Falle leistungsmäßig auf dem Höhepunkt sein, aber leichte Gymnastik wird möglich sein.
... und mit dem Freund schlafen?
Oft wird von jungen Mädchen die Frage gestellt, ob man auch während der Zeit der Regelblutung Geschlechtsverkehr haben könnte. Du kannst: Grundsätzlich gibt es keine Einwände dagegen. Du musst aber letztlich selbst entscheiden, ob es dir und deinem Freund angenehm ist. Den meisten Mädchen oder Frauen steht in diesen Tagen nicht der Sinn nach Sexualität.
Ausfluss — Was ist das?
Sicher hast du auch schon an verschiedenen Tagen schleimige Absonderungen aus der Scheide bemerkt, die manchmal recht stark sein können. Dazu musst du wissen, dass jede Frau Absonderungen aus der Scheide hat, welche die natürliche Feuchtigkeit in der Scheide aufrechterhalten. Dieser Schleim reinigt die Scheide, wie die Tränen das Auge. Er enthält Milchsäure und wird sogar schon durch Wasser zerstört. Wasser ist keine Milchsäure! Vielleicht hast du es auch schon an dir selbst bemerkt, dass in der Zeit nach der Regelblutung die Scheide feuchter ist als in den Tagen vor der nächsten Blutung. Das ist ganz normal.
... aber wenn die Scheide erkrankt!
Dieses natürliche Sekret kann sich durch verschiedene Krankheitserreger infizieren. Dann verändert sich der Ausfluss, kann erhebliche Beschwerden machen wie: Brennen, Juckreiz, Rötung und Schwellung der Scheide oder unangenehm riechender Ausfluss und muss behandelt werden. Solche Krankheitserreger können sein: Bakterien, Pilze u.a..
Wenn solche Beschwerden vorliegen, ist es unbedingt notwendig, zum Frauenarzt zu gehen, damit dies entsprechend behandelt wird. Unbehandelt drohen ernsthafte Infektionen der Gebärmutter, Eileiter oder gar der Bauchhöhle. Kinderlosigkeit könnte die Folge sein.